Herzinsuffizienz – 7 Schritte zum aktiven Leben

Die Herzinsuffizienz zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Inneren Medizin. Neben der eingespielten medizinischen rundum Versorgung im Krankenhaus und durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte können Herzinsuffizienz-Patientinnen und Patienten auch selbst den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, Krankenhausaufenthalte verringern und die Lebensqualität steigern. Sieben einfache Schritte helfen dabei:

1. Medikamente: Nehmen Sie alle Medikamente jeden Tag nach Vorschrift Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes ein. Setzen Sie die Medikamente auf keinen Fall ab, auch nicht, wenn Sie sich besser fühlen. Nehmen Sie nur jene Medikamente ein, die Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt verschrieben hat. Auch wenn es sich um frei verkäufliche Medikamente handelt, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt führen!

2. Körpergewicht: Wiegen Sie sich täglich zur gleichen Zeit und notieren Sie diese Werte. Steigt Ihr Gewicht innerhalb von 1 bis 3 Tagen um mehr als 2 Kilogramm, bedeutet dies, dass Ihr Körper vermehrt Wasser einlagert. Wenn Sie dies frühzeitig erkennen, können Sie ernsthafte Komplikationen und Krankenhausaufenthalte vermeiden. Rufen Sie rasch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt an!

3. Ernährung/Flüssigkeit: Salz hält Wasser im Körper zurück, achten Sie daher auf eine salzarme Ernährung. Versuchen Sie Speisen nicht nachzusalzen und verzichten Sie auf sehr salzreiche Speisen wie Fertiggerichte, Salami oder ähnliches. Ihr Körper neigt dazu, zu viel Wasser zu speichern. Daher sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, welche Flüssigkeitsmenge für Sie  optimal ist. Dabei sind auch Flüssigkeiten aus Nahrungsmitteln (Suppe etc.) miteinzurechnen.

4. Genussmittel: Wenn Sie rauchen, können Sie für Ihre Gesundheit nichts Besseres tun, als sofort damit aufzuhören oder Ihren Zigarettenkonsum drastisch zu reduzieren. Trinken Sie möglichst wenig Alkohol. Das heißt maximal ein bis zwei Achtel Wein oder ein Bier pro Tag.

5. Blutdruck/Puls: Messen Sie täglich Ihren Blutdruck und Puls und notieren Sie diese Werte. Dadurch erhält Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wichtige Informationen, um die medikamentöse Behandlung noch besser Ihren Bedürfnissen anpassen zu können.

6. Bewegung: Bewegen Sie sich täglich, ohne sich dabei zu überanstrengen. Legen Sie dabei immer wieder Ruhepausen ein. Gut sind leichte körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren und leichte Haus- und Gartenarbeit.

7. Warnzeichen beachten: Beobachten Sie stets Ihre Beschwerden und notieren Sie diese.
Bei einem oder mehreren der folgenden Anzeichen rufen Sie sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt an oder verständigen Sie die Rettung:

  • Sie haben in 1 bis 3 Tagen mehr als 2 Kilogramm zugenommen.
  • Sie leiden unter Atemnot und/oder werden rascher müde.
  • Sie können nachts nicht mehr schlafen oder flach liegen.
  • Sie haben Schwindelanfälle und/oder sind ohnmächtig geworden.
  • Ihre Beine und /oder Ihr Bauch sind plötzlich stark angeschwollen.
  • Sie haben anhaltende Brustschmerzen.
  • Ihr Herz rast oder schlägt unregelmäßig.

Haben Sie keine Hemmungen Ihre Ärztin oder Ihren Arzt anzurufen. Rufen Sie lieber einmal zu oft an als einmal zu wenig!